Miso selber machen: Traditionelles Rezept für hausgemachte Miso-Paste
Miso ist eine traditionelle japanische Würzpaste, die durch Fermentation von Sojabohnen, Kōji (mit Edelschimmel fermentierter Reis oder Gerste) und Salz entsteht. Sie verleiht Suppen, Saucen und Marinaden eine einzigartige, umami-reiche Tiefe und ist ein echtes Superfood mit probiotischen Eigenschaften. Doch wusstest du, dass du Miso ganz einfach selbst herstellen kannst?
In diesem Rezept zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du Miso selber machst – ganz ohne künstliche Zusätze und mit voller Kontrolle über die Zutaten und den Geschmack. Mit etwas Geduld und den richtigen Utensilien gelingt dir eine authentische Miso-Paste, die über Monate reift und mit der Zeit immer aromatischer wird.

Welche Miso-Sorten gibt es?
Es gibt viele verschiedene Arten von Miso, je nach Zutaten und Fermentationszeit:
- Shiro Miso (weißes Miso) – Mild und süßlich, kurze Fermentationszeit
- Aka Miso (rotes Miso) – Kräftiger Geschmack, lange Fermentation
- Genmai Miso (braunes Miso) – Hergestellt mit Vollkornreis-Kōji
- Mugi Miso (Gersten-Miso) – Rustikales Aroma durch Gersten-Kōji
Mit diesem Grundrezept kannst du dein eigenes Miso individuell anpassen und über Monate reifen lassen – für ein unvergleichlich intensives Aroma.

Zutaten
- 500 g getrocknete Bio-Sojabohnen
- 500 g Kōji
- 230 g unjodiertes Steinsalz
- 2 EL fertiges Miso als Starterkultur
- ca. 475 ml Kochwasser der Sojabohnen
Benötigte Utensilien:
- Großer Kochtopf oder Schnellkochtopf
- Große Schüssel
- Sieb
- Holzlöffel
- Pürierstab oder Kartoffelstampfer
- Fermentationsgefäß (z.B. Steinguttopf)
- Gewichte zum Beschweren
- Sauberes Tuch
- Zedernholzbrett (optional)
Anleitung
- Sojabohnen vorbereiten: Die Sojabohnen gründlich waschen und über Nacht (mindestens 12 Stunden) in reichlich Wasser einweichen.
- Bohnen kochen: Das Einweichwasser abgießen und die Bohnen in frischem Wasser weich kochen, bis sie leicht zwischen den Fingern zerdrückt werden können. Dies kann je nach Methode 1–2 Stunden dauern.
- Bohnen abkühlen lassen: Die gekochten Bohnen abgießen, dabei das Kochwasser auffangen. Die Bohnen auf Raumtemperatur abkühlen lassen.
- Mischen: Die abgekühlten Bohnen mit dem Kōji und dem Salz in einer großen Schüssel vermengen. Nach Bedarf etwas vom Kochwasser hinzufügen, bis eine formbare, leicht feuchte Paste entsteht.
- Starterkultur hinzufügen: Das fertige Miso unter die Paste mischen, um die Fermentation zu initiieren.
- Einfüllen: Die Paste in das Fermentationsgefäß füllen und dabei darauf achten, Luftblasen zu vermeiden. Die Oberfläche glattstreichen.
- Beschweren: Ein sauberes Tuch über die Paste legen, ein Zedernholzbrett (falls vorhanden) darauf platzieren und mit Gewichten beschweren, um die Masse zu komprimieren und Luftkontakt zu minimieren.
- Fermentation: Das Gefäß an einem kühlen, dunklen Ort lagern. Die Fermentationsdauer variiert je nach gewünschtem Geschmack und kann von mehreren Monaten bis zu einem Jahr reichen.
- Überprüfung: Während der Fermentation regelmäßig den Fortschritt kontrollieren. Eine leichte Schimmelbildung auf der Oberfläche ist normal; diese kann vorsichtig entfernt werden.
- Reifung abschließen: Nach Abschluss der Fermentation das Miso in saubere, luftdichte Behälter umfüllen und im Kühlschrank aufbewahren.
So lange dauert die Fermentation von selbstgemachtem Miso
Die Fermentationszeit spielt eine entscheidende Rolle für den Geschmack und die Intensität deines Misos. Je länger die Reifung dauert, desto komplexer wird das Aroma. Für ein mildes Miso reicht eine Fermentationszeit von etwa 3 bis 6 Monaten, während kräftigere Varianten bis zu 12 Monate oder länger reifen können. Wichtig ist, das Miso während der Lagerung regelmäßig zu kontrollieren und an einem kühlen, dunklen Ort aufzubewahren, um optimale Bedingungen für die Mikroorganismen zu schaffen.
Selbstgemachtes Miso lagern: Das solltest du beachten
Nach der Fermentation muss das Miso richtig gelagert werden, damit es sein volles Aroma entfalten kann. Die fertige Paste kannst du in luftdichte, saubere Behälter umfüllen und im Kühlschrank aufbewahren. Dort hält sich Miso über Monate bis Jahre hinweg, ohne an Qualität zu verlieren. Wichtig: Da es sich um ein lebendiges Produkt handelt, kann sich der Geschmack mit der Zeit weiterentwickeln. Falls sich eine dünne Schicht Hefe oder Schimmel bildet, reicht es, diese vorsichtig zu entfernen – das Miso darunter bleibt unbedenklich genießbar.
So verwendest du dein selbstgemachtes Miso in der Küche
Miso ist unglaublich vielseitig und verleiht vielen Gerichten eine tiefgehende Umami-Note. Besonders bekannt ist Miso-Suppe, doch du kannst die fermentierte Paste auch für Marinaden, Dressings, Dips und Saucen verwenden. Ein Löffel Miso gibt auch Wok-Gerichten, Gemüsepfannen und herzhaften Eintöpfen das gewisse Etwas. Achte jedoch darauf, Miso erst zum Schluss hinzuzufügen, da hohe Temperaturen die wertvollen probiotischen Bakterien zerstören können.
Nährwerte pro 100g
- Kalorien: 200–220 kcal
- Eiweiß: 10–12 g
- Fett: 8–10 g
- davon gesättigte Fettsäuren: 1–2 g
- Kohlenhydrate: 15–18 g
- davon Zucker: 2–4 g
- Ballaststoffe: 4–6 g
- Salz: 2–3 g
- Natrium: 800–1200 mg
Wichtige Hinweise:
- Miso enthält durch die Sojabohnen und Kōji viele pflanzliche Proteine und Ballaststoffe.
- Das Salz, das im Rezept verwendet wird, beeinflusst den Natriumgehalt erheblich, weshalb es ratsam ist, Miso in moderaten Mengen zu konsumieren.
- Miso ist auch eine gute Quelle für B-Vitamine, Eisen und Kalzium.
Häufig gestellte Fragen zu selbstgemachten Miso
Was ist Miso und wofür wird es verwendet?
Miso ist eine japanische Würzpaste, die durch Fermentation von Sojabohnen, Kōji (fermentierter Reis oder Gerste) und Salz hergestellt wird. Miso wird in der japanischen Küche als Basis für Miso-Suppe verwendet, aber auch in Marinaden, Saucen, Dips und Dressings. Es ist bekannt für seinen umami-reichen Geschmack und hat gesundheitliche Vorteile aufgrund der enthaltenen Probiotika.
Wie lange dauert es, Miso selbst zu machen?
Die Fermentation von Miso dauert in der Regel zwischen 3 Monaten und 1 Jahr, je nach gewünschtem Geschmack und Reifegrad. Kürzere Fermentationszeiten ergeben mildes Miso, während längere Reifung zu einem kräftigeren, intensiveren Miso führt.
Kann ich Miso selbst herstellen, wenn ich keinen Kōji habe?
Kōji ist entscheidend für die Fermentation von Miso, da es Enzyme liefert, die die Stärke der Sojabohnen in Zucker umwandeln. Wenn du keinen Kōji hast, gibt es alternative Methoden, aber sie sind aufwändiger und weniger zuverlässig. Es wird empfohlen, echten Kōji zu verwenden, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Wie lagere ich selbstgemachtes Miso?
Nach der Fermentation sollte das selbstgemachte Miso in saubere, luftdichte Behälter umgefüllt und im Kühlschrankaufbewahrt werden. Miso kann dort über Monate bis Jahre haltbar bleiben. Achte darauf, regelmäßig nach Schimmelbildung zu schauen und diesen vorsichtig zu entfernen.
Was sind die gesundheitlichen Vorteile von Miso?
Miso bietet zahlreiche gesundheitliche Vorteile, darunter Probiotika, die gut für die Verdauung sind, sowie Ballaststoffe, Eisen und Vitamin B12. Es fördert eine gesunde Darmflora, stärkt das Immunsystem und enthält Antioxidantien, die Entzündungen im Körper reduzieren können.
Wie kann ich den Geschmack von Miso anpassen?
Der Geschmack von Miso hängt stark von der Fermentationszeit, der Zutat (Sojabohnen, Reis, Gerste) und der verwendeten Salzmenge ab. Ein längerer Fermentationsprozess führt zu einem intensiveren, kräftigeren Miso, während ein kürzerer Prozess das Miso milder macht. Experimentiere mit der Salzmenge und den Zutaten, um deinen gewünschten Geschmack zu erreichen.
Kann man Miso einfrieren?
Ja, Miso kann eingefroren werden, wenn du es langfristig aufbewahren möchtest. Es verliert durch das Einfrieren nicht seine Qualität, und du kannst es nach Bedarf portionsweise entnehmen. Beim Einfrieren verändert sich der Geschmack nicht erheblich, sodass du das Miso nach dem Auftauen problemlos verwenden kannst.
Ist Miso vegan?
Ja, Miso ist in der Regel vegan, da es aus pflanzlichen Zutaten wie Sojabohnen und Reis besteht. Es gibt jedoch Miso-Varianten, die Fischprodukte enthalten, z.B. Dashi-Miso, das Fischbrühe als Grundlage hat. Achte darauf, beim Kauf oder der Herstellung von Miso auf die Zutatenliste zu schauen.
Wie kann ich Miso in der Küche verwenden?
Miso ist vielseitig und eignet sich nicht nur für die klassische Miso-Suppe, sondern auch für Marinaden, Saucen, Salatdressings, Suppen, Wok-Gerichte oder sogar vegetarische Burger-Patties. Es wird häufig als Umami-Booster verwendet, um Gerichte herzhafter zu machen.
Wie lange kann Miso fermentieren?
Miso kann zwischen 3 Monaten und 1 Jahr fermentiert werden, je nach gewünschtem Geschmack. Kurze Fermentation sorgt für mildes Miso, längere Fermentation für intensiveren Geschmack und dunklere Farbe.